Einmal Madrid und zurück, bitte – 1. Hinfahrt Frankreich
Hier ein Blick auf unsere Gesamtroute
Als erste größere Reise nach dem Einstieg in die passive Altersteilzeit sollte es nach Madrid gehen: unser Sohn verbringt dort aktuell ein Erasmussemester und ist im September nur mit Handgepäck hingeflogen. Also galt es einiges an Gepäck nachzuliefern 🙂 Dies war natürlich nicht der Hauptgrund der Reise, der Weg soll das Ziel werden.
26.10. ungewollter Zwischenstopp in Karlsruhe
ein Besuch bei unserer neu entdeckten Lieblingseisdiele in Karlsruhe https://www.eistortenshop.de/ sollte uns zum Verhängnis werden: wenige Meter nach der anschließenden Weiterfahrt bemerkten wir das etwas nicht stimmte, wir hatten einen Platten. Konnten uns zum Glück in eine Hotelparkbucht am Strassenrand der Durlacher Allee retten. Dort verbrachten wir dann notgedrungen ca. 24 Stunden da uns der ADAC nicht abschleppen konnte. Der Platten war an der Hinterachse, die Lenkung konnte nicht arretiert werden und ein passender Steckschlüssel zum Radwechsel war auch nicht dabei. Nun ja, wie heißt es so schön: aus Fehlern lernt man. Die folgende Nacht am Strassenrand verlief verhältnismäßig ruhig.




27.10. Frankreich wir kommen
Der heute Morgen beim Reifenhändler bestellte Reifen sollte um 14:30 eintreffen. Wir nutzen die Zeit für einen Stadtrundgang, mischten uns unter die Studenten und besuchten noch das Majolikamuseum https://www.landesmuseum.de/weitere-standorte/museum-in-der-majolika.


Anschließend ging es dann endlich weiter, wir erreichten dann erst nach Einbruch der Dämmerung Montbeliard, die Partnerstadt von Ludwigsburg und steuerten dort einen Stellplatz im kleinen Hafen an.

28.10. Sonntag, Ludwigsburgs schöne Partnerstadt
Stadtrundgang Montbeliard










Wir entschieden uns dann über das Languedoc-Roussillon zu fahren und ließen den Atlantik im Westen liegen. Dies stellte sich im Nachhinein auch als die bessere Variante heraus da dort in den nächsten Tagen ein massives Sturmtief (Ciaran) wütete. Anschließend über Chalon sur Saone auf einen erneut kostenlosen Stellplatz in Paray-le-Monial. Ganz entzückt waren wir von diesem schmucken kleinen Städtchen das abends auch noch sehr anschaulich illuminiert war





29.10. Weiße Rindviecher und endlich mal Autobahnfahrt
nach dem überfälligen Aufräumen des Wohnmobiles, spülen ging es weiter Richtung Clermont-Ferrand wo wir auf der kostenlosen A75 nach Süden fahren wollten. Unterwegs sahen wir auf riesigen Weiden zahlreiche weiße Rinderherden links uns rechts der Strasse, es sollte sich um Charolaisrinder halten und ich wollte unbedingt mal probieren wie deren Fleisch schmeckt.

Nach einer Mittagspause mit dem Besuch eines kleinen und einsam gelegenen Restaurants in der Nähe von Vichy war ich schlauer: mager und mild im Geschmack – es war schmackhaft zubereitet und wir waren zufrieden.
Nach unserer Auflastung konnten wir dann auch das Problem mit den für Fahrzeuge > 3,5t gesperrten Strassen elegant lösen. Schließlich ging es noch etwas weiter nach Süden und wir fanden einen kleinen Stellplatz in Saint-Germain-du-Teil, wenige Kilometer neben der A75 sehr ruhig im Gebirge gelegen.





30.10. Durch die Gorges du Tarn nach Millau
nach einer kleineren Frühsportrunde mit der primären Duscherfahrung in unser neu gestalteten Dusche spazierten wir kurz durch dieses abseits gelegene Bergdörfchen.


Anschließend fuhren wir dann in den Naturpark der Cevennen um durch die enge Schlucht Gorges du Tarn zu fahren. Minimale Höhenbegrenzung war bei 3,5m, einige engere Passagen. Mittendrin bei St. Enimie fanden wir einen grossen Uferparkplatz bei dem man sich gut ausmalen konnte was dort in der Saison für ein Hochbetrieb von Wassersportlern und -freunden sein muss. Ganz klares Wasser lädt förmlich zum Baden ein, heute war das Wetter leider überhaupt nicht danach.





Nachmittags steuerten wir dann einen Stellplatz in Millau an. Er gehörte zur Kette der Pass’Etappes Stellplätze. Wohnmobilstellplätze mit gutem Standard, Zufahrt ist nur mit einer einmalig für 5€ erworbenen Karte möglich mit der anschließend per Terminal an der Schranke bargeldlos abgerechnet wird. V+E, WLAN, ruhig gelegen – was will man mehr.

31.10. Eine riesige Brücke und ein fast verlassenes Städtchen
Bei unserem kurzen Standrundgang, bei dem wir auch hier Halloweenspuren entdeckten, mussten wir feststellen, dass der Kirchturm leider nicht begehbar war.





Also zurück zum Stellplatz und dann ging es auch schon weiter Richtung Süden, wir haben uns Beziers als nächstes Ziel gesteckt. Wir wollten unbedingt dieses Mal unterhalb der Brücke von Millau hindurchfahren, nachdem wir dort vor Jahren schonmal auf dem Weg in die Pyrenäen drüber gefahren sind. Also steuerten wir die übernächste Auffahrt auf die immer noch kostenlose A75 an. Die riesige Brücke ist mit 2460 m die längste Schrägseilbrücke der Welt, bei einer maximalen Pfeilerhöhe von 343 m die größte Brücke der Welt, das höchste Bauwerk Frankreichs und die höchste Brücke in Europa. Da wirkt unser kleines Wohnmobil schon recht winzig dagegen.

In diesem Zusammenhang fiel uns auch auf, dass es sich durchaus alle paar Jahrzehnte lohnt, Autokarten zu erneuern, sofern man sie überhaupt noch benötigt! Wir hatten eine Michelinkarte aus dem Jahre 1988 vom Languedoc-Roussilon im M1:200.000 dabei sowie eine Gesamtfrankreichkarte im M 1:1.000.000. Wenn man die unterschiedlichen Massstäbe mal aussen vor lässt fällt auf, das die Autobahnführung über die Millaubrücke überhaupt noch nicht vorhanden war. Links der Ausschnitt von 1988:


Nach dem kurzen Brückenstop fiel uns ein Hinweisschild auf das Örtchen Peyre auf mit historischem Standbild, 3km. Also Weiterfahrt ins Tal nach unten und das Stadtbild ist wirklich sehenswert: die alte Stadt wirkt quasi wie an einen Felsen geklebt.
Der Ort hat etwa 120 Einwohner und wurde als eines der „Schönsten Dörfer Frankreichs“ ausgezeichnet. Das auf etwa 350 m befindliche Peyre liegt in einem Einsturzkessel an einer Flussschleife des Tarn am Südrand der Causses, einem Ausläufer des Zentralmassivs etwa acht Kilometer westlich der Stadt Millau. Das vom Ortsrand von Peyre aus sichtbare Viaduc de Millau befindet sich drei Kilometer südöstlich.
Wir unternahmen eine kleine Rundwanderung durch den Ort, den Berg nach oben und im Tal anschließend zurück zum Parkplatz. Dort ließen wir dann noch kurz die Drohne steigen.






Die Weiterfahrt endete dann etwas außerhalb von Beziers auf einem angeblich kostenlosen Stellplatz bei einem Weingut. Es hieß, wenn man eine Flasche kauft kann man umsonst stehen bleiben. Der geschäftstüchtige Weinbauer wartete am Abend bis sich ca. 12 Wohnmobiltouristen in seinem Verkaufsraum versammelten und lud dann zu einer 5-gängigen Weinprobe ein. Ein paar Worte zu jedem Wein in französisch und etwas englisch – dann konnte man kaufen. Wir kauften zwei Rose- und zwei Rotweine. Schlussendlich bewahrheitete sich mal wieder, das diese kostenlosen Weingutstellplätze am Ende meistens die teuersten sind weil man eben doch immer ein paar Flaschen mitnimmt. Aber man steht dort meistens gut und ruhig. V+E gab es hier allerdings keine. Wenn man das vorher weiß ist das okay.

01.11. Beziers – die zauberhafte Stadt mit der tollen Brücke
uns wurde erst nach einer guten Nacht bewußt, wie praktisch doch die Lage des Weingutes war: wir konnten unser Wohnmobil ohne Probleme dort weiterhin stehen lassen. Das Parken mit einem 7m Wohnmobil ist in Städten nicht immer so einfach möglich und dann ist da ja auch noch der Sicherheitsaspekt. Des Weiteren befanden wir uns in unmittelbarer Nähe eines UNESCO-Weltkulturerbes: die Schleusentreppe Fonseranes am Canal du Midi.
Mit sechs Kammern überwindet sie einen Höhenunterschied von 13,60 Meter.[1] Die Schleusentreppe ist als Monument historique klassifiziert und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten von Beziers.
Dem Erbauer Pierre-Paul Riquet (1609 – 1680) wurde ein Denkmal in der Stadt gesetzt sowie es erscheint sein Antlitz nächtlich an einer Hausfassade neben der Schleuse die dann selbst auch bunt illuminiert ist.

Nach kurzem Spaziergang am Canal du Midi konnten wir Richtung Altstadt abbiegen und überquerten dabei auch die aus dem 12. Jahrhundert stammende Steinbogenbrücke Pont Vieux. Ein sehr schön angelegter Fussgängerweg führt uns anschließend nach oben zur Kathedrale Saint-Nazaire. Alternativ gab es aber auch einen Fahrstuhl. Alles zusammen sehr anschaulich arrangiert und sauber an der Felswand befestigt. Oben angekommen ergibt sich ein schöner Fernblick. Ins Zentrum war es dann nicht mehr weit und das sehr positive Standbild wurde auch hier bestätigt: eine breite Flaniermeile von Platanen eingerahmt lädt förmlich ein. Wir aßen beim netten Türken etwas Warmes und kamen dann zum Place Jean Jaurès auf dem gerade ein hübscher Weihnachtsmarkt aufgebaut wird. Uns führte es noch zum Plateau des poètes, einem okzitanischen Dichtern gewidmetem Park.
Eine kleine Anekdote zu dem Bild mit den Teenies zu dem ich quasi genötigt wurde: als sie mich mit meiner Spiegelreflexkamera vorbeilaufen sahen wollten sie unbedingt ein Foto. Sie haben es dann einfach von meinem Display abfotografiert und waren damit dann glücklich. Auf recht ähnliche Weise habe ich vor 25 Jahren meine Steffi am Stuttgarter Flughafen kennengelernt. Grosse Kameras müssen irgendwie etwas anziehendes an sich haben 🙂
Am späten Nachmittag hatten wir dann noch einen schönen Sonnenuntergang und gingen am Kanal zurück. Da es um diese Jahreszeit schon so schnell dunkel wird konnten wir noch die illuminierten Schleusenkammern bewundern und liefen die letzten Meter mit Taschenlampe zum Weingut. Beziers bleibt uns als äußerst attraktives Städtchen in Erinnerung und wieder geht ein ereignisreicher Tag zu Ende.


















02.11. Endlich ans Mittelmeer
mangels Frühstück steuerten wir zunächst einen Supermarkt an wo wir außer einem Baguette auch noch bei TFR eine SIM Karte für unseren mobilen Router erwarben: 100GB, 5G, gültig 4 Wochen europaweit für 25€. Bei der Einrichtung half uns außer der Verkäuferin noch unser Sohn, seitdem läuft das Ding zuverlässig wie die Fritzbox zuhause. Steffi holte noch jede Menge Babyklamotten für unser erstes Enkel das sich für kurz vor Weihnachten angemeldet hat. Wir suchten dann einen Stellplatz an der Küste und sind so in Meze gelandet, ein kleines Örtchen unmittelbar am Etang der Tau gelegen – einer Lagune unmittelbar vor Sete gelegen. Der Stellplatz gehörte auch zur Reihe der Camping-Car Park Plätze in Frankreich und die Schranke öffnete sich für uns mit der neuen in Millau erworbenen Karte problemlos. Der Platz liegt ca. 2,5 km im Hinterland, ist aber trotzdem auch um diese Jahreszeit gut besucht und wurde gegen Abend annähernd voll. Wir staunen immer wieder, wie viele Wohnmobile jetzt noch unterwegs sind. Wir liefen zu Fuss nach Meze, drehten eine Runde zum Strand, tranken einen Kaffee bzw. heiße Schokolade mit Blick auf das vorgelagerte Sete und konnten dann beim Fischladen nicht widerstehen, frischen Fisch mitzunehmen: Rochenflügel aus der Bretagne + Seezunge. Nach dem Heimweg wurde der Rochenflügel direkt verarbeitet und mundete mit einem Gläschen Weißwein hervorragend.






03.11. Boote über Boote in Sete
Wegen der schlechten Wettervorhersage haben wir uns erst Mittags auf den Weg zur nächsten Bushaltestelle Richtung Sete gemacht – am Ende hätten wir auch viel früher fahren können.
Kurz was in eigener Sache: Mir ist selbstverständlich klar, dass man Sète mit accent grave auf dem ersten e schreibt. Man möge es mir bitte verzeihen, wenn ich mich auf meiner Seite bei den französischen Namen auf die Schreibweise ohne jegliche Akzente beschränke – das macht es mir beim Schreiben deutlich einfacher. Abgesehen davon dass es mir nicht geläufig ist wie man das mit der Tastatur macht.
Busfahrt ca. 20km für 1,30€ pro Person. Da kann sich der heimische Nahverkehr aber ne Scheibe von abschneiden! Im lebhaften Sete sind wir dann über den Fischereihafen zum riesigen Sportboothafen und durch die Innenstadt zurück – dann war es plötzlich dunkel.











Im Hafen lag noch eine Yacht mit besonderer Lackierung die wir sonst nur von Autos kannten. Leider etwas verwackelt, hier nur auf die Bootsfarbe achten:
Heimfahrt mit dem Bus im Dunkeln, ebenso der restliche Fußweg zum Stellplatz. Wir hatten das jetzt schon öfters so und es gehört wohl dazu, wenn man mit dem Wohnmobil um diese Jahreszeit etwas besichtigen möchte. Nun ja, die Bewegung schadet uns nicht 🙁
04.11. Austern – ein Muss!
Nachdem wir uns tags zuvor an einem vermeintlichen Strassenkiosk nach dem Bus erkundigten konnte uns nicht entgehen, dass es sich bei dem Kiosk nicht um eine Trinkhalle sondern um ein Austernverkaufshäuschen handelte, inklusive einer netten Verkäuferin. Derlei Verkaufsläden gab es hier mehrere zumal es sich bei dem Etang der Tau um Frankreichs größte Austernzucht am Mittelmeer handelt. Da musste natürlich auch probiert werden. Wir haben also unmittelbar nach der Abfahrt vom Stellplatz dort einen Zwichenstop eingelegt. Die Verkäuferin erkannte uns sofort wieder und stellte freundlich klar, dass sie immer noch kein englisch kann. Nach dem wir ihr unsere Absicht klarmachten und erklärten, dass wir absolute Austernanfänger sind bat sie uns eine bereits frisch geöffnete Auster zum probieren an. Steffi lehnte dankend ab, ich konnte es schon nicht mehr erwarten. Also runter damit – so wie ich es im Film schon öfters beobachtet hatte. Die pure Meeresfrische – mir hats gemundet. Dann wollte ich wissen, wie man denn die Dinger öffnet. Also bat die nette Dame ihren Mann, der gerade mit dem Anrichten einer größeren Austernplatte beschäftigt war, mir zu zeigen, wie man die Muscheln öffnet und bot mir diese anschließend ebenfalls zum Verzehr an. Ich war begeistert! Dann erwarben wir 6 grosse Austern für sage und schreibe 4€ und kauften dann auch noch das passende Werkzeug dazu.





Wir bedankten uns herzlich und dann gings es auch schon weiter. Einkaufszwischenstopp bei einem grösseren Supermarkt bei Narbonne und wir suchten uns dann das kleine Örtchen Lagrasse im Hinterland aus, hier sollte eine alte Brücke und eine hübsche Altstadt auf uns warten und wir wollten mal wieder ein wenig wandern. Abends gabs dann Steffis erste Fischsuppe, dazu – wer wollte – weitere Austern und was man dazu sonst noch so braucht 🙂 – köstlich! Mir ist jetzt übrigens auch klar, warum diejenigen, die die Austern öffnen auch meistens so schwarze Handschuhe tragen. Das erfordert etwas Kraftaufwand, ist gar nicht so einfach und ist ohne Sicherheitshandschuh auch nicht ganz ungefährlich. Ging aber alles gut aus.

05.11. Sonntag, Wanderung in den Corbiers
Nach dem Frühstück ging es dann bei bestem Wetter auf eine Wanderung die wir uns bei komoot rausgesucht hatten. Wir sind hier im Herzen eines riesigen mediterranen Waldes, in den Corbières, im Süden des Departements Aude.
Nach einem längeren Aufstieg hatten wir auch schon eine schöne Fernsicht und erreichten um die Mittagszeit Notre Dama de Carla. Ein schöner und guter Ort für ein ausgiebigeres Vesper. Zurück ging es durch rosmaringesäumte Wege bis sich am Ende dann ein schöner Blick auf die Abbaye de Lagrasse mit der mittelalterlichen Brücke Pont Vieux bot.














Nach einem Rundgang durch die Altstadt freuten wir uns durch eine Hinweistafel geweckt auf eine kostenlose Weinprobe, mussten dann jedoch feststellen, dass es sich dabei um Vinagrette und Balsamico handelte. Auch nicht schlecht und wir mussten dann natürlich auch eine Kleinigkeit mitgehen lassen.

Bei der anschließenden Weiterfahrt ging es wieder durch schier endlose Weinregionen, links und rechst der Strasse. Da konnten wir nicht widerstehen, schließlich eines dieser Weingüter anzusteuern. Nun lagen die aber nicht direkt an der Strasse, dort waren meistens nur die Hinweisschilder zu sehen. Also ging es über eine ca. 700m lange Schotterpiste zum Château Saint-Estève. Dort angekommen öffneten wir unsere Aufbautüre und es dauerte nicht lange bis ein ponygrosser und sehr aufgeweckter golden Redriever mitten in unserem Wohnmobil stand, wir konnten ihn kaum daran hindern, unsere Räumlichkeiten auszuschnüffeln. Er war wohl noch jung und neugierig, zumindest nicht aggressiv. Dann war auch schon die Besitzerin da und lud uns in ihren Probierraum ein. Es war schon am späten Sonntagnachmittag – aber wenn es um den Weinverkauf geht kann man vermutlich auch nachts kommen 🙂

Wir fuhren dann mit 8 weiteren Weinflaschen im Gepäck weiter und steuerten schließlich den Parkplatz eines grösseren Supermarktes bei Sigean an wo wir nächtigten um am nächsten Morgen frisches Baguette quasi vor der Türe kaufen zu können.

06.11. Collioure – schon die Künstler wussten wo es schön ist
nach kurzem Supermarkteinkauf ging es heute wieder zurück an die Küste nach Collioure. Ich war vor vielen Jahren schon einmal dort und hatte es in sehr schöner Erinnerung, Steffi kannte es noch nicht. Der nahegelegene riesige Stellplatz war leer. Wir zögerten zunächst, parkten dort jedoch dann in einer eigentlich für Busse vorgesehenen Parkbucht ein und machten uns nach kurzer Mittagspause auf den Weg ins Städtchen. Das besondere an Collioure finde ich den Weg direkt am Meer an der Burganlage vorbei und zu beiden Seiten des Stadtstrandes – eine schöne Möglichkeit die Umgebung kennenzulernen und verschiedene Perspektiven auf das hübsche Städtchen zu bekommen. Natürlich kann man auch die Burg besichtigen, war aber schon geschlossen.







Vor der mächtigen Burg stand, halb im vermutlich lausig kaltem Wasser, ein Trompeter und blies irgendwelche Melodien. Ganz lustig fanden wir, wie die Anwohner ihre Fahrzeuge scheinbar hochwassergeschützt parkten.



Wir gingen dann noch auf die Anhöhe am südlichen Ufer und gönnten uns anschließend einen leckeren Crepe bzw. einen Galette. Nach dem Einsetzen der Dämmerung setze sich Steffi die Brasserie des Hotel-Restaurants „Les Templiers“ weil dort viel Gemälde ausgestellt sind und viele Maler auch dort waren. Ich zog noch etwas umher für ein paar Bilder zur späten Stunde






07.11. zurück ins Landesinnere nach Ceret
heute ging es dann auch schon wieder weiter und zwar ins Landesinnere. Wir hatten dort Ceret als nächstes Ziel ausgemacht, da Ceret erstens von vielen Künsten aufgesucht wurde – was normalerweise zumindest für ein schönes Ortsbild spricht – und zweites habe ich hier bei komoot eine kleine Rundwanderung um den Ort gefunden. Aber zuerst steuerten wir einen Supermarkt in Argeles sur Mer an, kauften eine Kleinigkeit ein und besorgten uns dort dann auch noch eine französische 13kg Gasflasche, die wir dank des bereits vorhandenen Adapters an unserem deutschen Anschluß verwenden können.
In Ceret angekommen fanden wir dann einen Parkplatz neben Sportanlagen am Ortsrand gelegen. Nach einer ausgedehnten Mittagspause ging es am späten Nachmittag ins ca. 15min entfernet Zentrum. Steffi zog es ins Musée d’Art Moderne dass aber nur noch 1,5h geöffnet hatte. Ich machte mir es solange in einer Brasserie bequem uns widmete mich meinem handy. Dann ging es auch schon wieder zurück zum Wohnmobil.



08.11. Ceret, du gefällst uns immer mehr
für heute haben wir uns diese Wanderung rausgesucht:

Da wir ja zunächst vom Stellplatz aus in die Route einsteigen und dann zuvor auch noch die Teufelsbrücke besichtigten wollten wurden es dann am Ende knapp 16km – was Dank des tollen Wetters aber kein Problem darstellte. Die imposante alte Teufelsbrücke (Pont du Diable) war von der Seite leider nur schlecht einsehbar. Sie war übrigens im 14. Jahrhundert mit 45m Bogenspannweite die größte Brücke der Welt.
Der abwechslungsreiche Rundweg um den Ort verlief durch verschiedene Vororte sowie über eine kleine Anhöhe und ermöglichte schöne Einsichten von diesem Landstrich sowie der verschiedenen Häuserbaustile. Was uns besonders auffiel waren einige für uns ungewohnte Südfrüchte sowie viele Müllcontainer. Hier in Frankreich läuft die Müllentsorgung wohl so, dass man seine Müllbeutel in öffentliche Container wirft, die überall und ordentlich platziert am Stassenrand standen. Mülltrennung eingeschlossen. Vorteil: Mülleimer blockieren keine Bürgerssteige mehr und die Müllabfuhr hat es bei der Leerung einfacher. Nachteil: die Müllbeutel müssen regelmässig entsorgt werden. Als Belohnung für die Wanderung gönnten wir uns ein Heissgetränk samt Kuchen in einem kleinen Cafe. Auf dem Heimweg ging es dann noch in den Carrefour um frischen Fisch für das Abendessen zu besorgen.










